Das Schloss liegt an der Altmühl und beherrscht zusammen mit der Kirche als malerische und architektonisch reizvolle Anlage das Dorf- und Landschaftsbild. Vom rechten Altmühlufer hat man den besten Blick auf diese Baugruppe.


Der rechteckige Bau hat das flache Dach eines Jurahauses. Doch Dachaufbauten, der Halbrunderker mit der Zwiebelhaube an der Altmühlseite und der Gartenpavillon aus dem Spätrokoko machen daraus ein bezauberndes Schlösschen.

Diese einmalige Gebäudeform ist die geniale Idee des Eichstätter Hofbaumeisters Gabriel de Gabrieli.


Das Wappen des Auftraggebers Freiherrn Gottfried Ignatz von Pfürdt ( gest. 1726) schmückt die halbrunde Kuppel des von errichten Saalaufbaus. Die freihängende Festons mit Rosen, die den Saal optisch mit dem Erker verbinden, werden als einmalig bezeichnet. Die Hohlkehlen des Saales sind mit Stuckaturen verziert. Zwei anliegende Kabinette mit Flachkuppeln und Laternen zeigen Akanthusranken und Bandelwerk um 1715.

Aus der Bauzeit im Original erhalten ist auch das großzügige Treppenhaus mit den gedrechselten Balustern. Breite Stufen führen zu den herrschaftlichen Räumen im ersten Stock und weiter zum Barocksaal.


Den Salon an der Südostecke des 1. Obergeschosses schmückt Deckenstuck aus der Zeit von 1700.

Wände sind mit einer Leinwandtapete bespannt, die Muscheln und Blumenstücke zeigt. Sie stammt wohl aus der selben Zeit wie der sechseckige gusseiserne Ofen (Bez. 1805).


Im Erdgeschoss strahlt die ehemalige Verwalterwohnung rustikale Gemütlichkeit aus. Sie wird heute als ökologisch verträgliche Ferienwohnung genutzt. Vom alten Garten mit einem kleinen Rokokopavillon führen wenige Stufen hinab zur friedlich dahinfließenden Altmühl. Diese lädt zu einer romantischen Kahnpartie oder zum erfrischenden Bad ein.


1055 wird Inching erstmals urkundlich erwähnt. Mit Adelbero von Inchhingen ist 1166 der einzige Ortsadelige bezeugt. Der Bischof von Eichstätt übereignete bereits 1260 die Kirche von Inching dem Domkapitel, das bis 1806 die Dorf- und Gemeindeherrschaft ausübt.


Als Besitzer des Schlossgutes verkauft Domdekan Rudolf Dietrich Freiherr von Freyberg 1714 sein "Fischgut" zu Inching mit Gärten, Wiesen, Äcker und Fischwassern an den Domherrn Freiherr Gottfried Ignatz von Pfürdt (gest. 1726).

Spätere Besitzer sind u.a. der Domprobst Franz Heinrich Freiherr von Kageneck, der Domherr Heinrich Benedikt von Andlau und als letzter fürstlicher Besitzer vor der Säkularisation Domherr Maria Casemir Graf Schenk von Castell, 1810 gestorben.


Im Jahr 1919 erwarb der Denkmalpfleger, Architekt, Maler und Fotograf Heinrich Ullmann (1872-1953) das Anwesen. Er hat sich besonders um die Erforschung, Dokumentation und den Erhalt der typischen Altmühl-Jura Hauslandschaft verdient gemacht und ein umfangreiches Werk hinterlassen.
Im Bildband das ALTMÜHL-TAL sind historische Photographien und Zeichnungen veröffentlicht (siehe Verlag).


Für die älteste Tochter von Heinrich Ullmann, Lisbeth Böhm war "Schlossfrau" von 1946-1968 Lebensaufgabe. In weltoffener Atmosphäre pflegte sie bis zu ihrem Tode 1979 regen Kontakt besonders zu ihren Freunden aus der Wandervogelbewegung. In den turbulenten Nachkriegsjahren war das Schlösschen für viele wenigstens vorübergehend Zufluchtsort. Aus ihrem liebevoll gepflegten Garten verschenkte sie gerne Blumen und Nahrhaftes.